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Elena Folsche, M.Ed.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Doktorandin) 

© Biologiedidaktik Osnabrück

Kontakinformationen

Universität Osnabrück
Biologiedidaktik
Barbarastr. 11, Gebäude 35

Raum: 35/135a

Telefon: +49 (0) 541-969-3448

efolsche[at]…

Sprechzeiten: nach Vereinbarung

Researchgate

 

 

 

 

 

 

 

Im Anschluss an mein Lehramtsstudium der Fächer Biologie und Deutsch hier an der Universität Osnabrück, arbeite ich seit August  2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Biologiedidaktik.

Das übergeordnete Ziel meiner Forschung ist, das Bewusstsein von Schüler*innen für eine nachhaltige Produktion und einen nachhaltigeren Konsum unserer Nahrungsmittel zu stärken. Hierzu forsche ich im Bereich einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu dem Themenkomplex „Landwirtschaft und Nachhaltige Ernährung“. Ich untersuche in einem qualitativen Forschungsansatz zum Beispiel die Vorstellungen von Schüler*innen unterschiedlicher Altersklassen zu Landwirtschaft und Nutztierhaltung. 

Des Weiteren untersuche ich quantitativen Studien die Zusammenhänge zwischen der Empathie und Zuschreibung kognitiver Fähigkeiten von Nutztieren und dem Fleischkonsum bei Kindern und Jugendlichen. 

Meine Hauptforschungsgebiet ist:

Fleischkonsum: Empathie und Belief in Animal Mind als Dissonanzstrategie

Beteiligte Forscher: Elena Folsche, Florian Fiebelkorn

Ein Umdenken im Umgang mit Tieren - vor allem Nutztieren - ist nötig und derweil im Gange. In dieser Diskussion um Umweltschutz, Klimaschutz, Tierschutz und Ernährungssicherheit nimmt die ambivalente Beziehung von Fleischessern zu Nutztieren eine wichtige Rolle ein. Zahlreiche Studien zeigen, dass die meisten Menschen die Schädigung von Tieren ablehnen und eine humane Behandlung von Nutztieren wünschen. Gleichzeitig essen und genießen ebendiese Menschen Fleisch - Dieses Phänomen wird als Meat Paradox bezeichnet (Bastian & Loughnan, 2017; Benningstad & Kunst, 2020; Gradidge et al., 2021; Rothgerber, 2020). Dissonanz wird durch verschiedene Trigger, wie z.B. die Erinnerung an die Herkunft von Fleisch, hervorgerufen. Eine Strategie, die zur Reduktion des Fleischkonsums führt, ist das Einfühlen in Tiere (Camilleri et al., 2020; Kunst & Hohle, 2016). Da der Großteil der Bevölkerung in Industriestaaten jedoch nicht auf Fleisch verzichtet, werden hauptsächlich Strategien angewandt, die Dissonanz mindern oder verschleiern. Die Leugnung des Status, der kognitiven Fähigkeiten, der Intelligenz oder der Leidensfähigkeit von Tieren sind ebensolche Strategien, sodass der Fleischkonsum aufrechterhalten werden kann (Hills, 1995; Rothgerber, 2020). 

  • Bastian, B., & Loughnan, S. (2017). Resolving the Meat-Paradox: A Motivational Account of Morally Troublesome Behavior and Its Maintenance. Personality and Social Psychology Review21(3), 278–299. Link
  • Benningstad, N. C. G., & Kunst, J. R. (2020). Dissociating meat from its animal origins: A systematic literature review. In Appetite, 147, 104554. Link
  • Camilleri, L., Gill, P. R., & Jago, A. (2020). The role of moral disengagement and animal empathy in the meat paradox. Personality and Individual Differences164, 110103 Link
  • Gradidge, S., Zawisza, M., Harvey, A. J., & McDermott, D. T. (2021). A Structured Literature Review of the Meat Paradox. In Social Psychological Bulletin, 16(3) Link
  • Hills, A. M. (1995). Empathy and Belief in the Mental Experience of Animals. Anthrozoös8(3), 132–142. Link
  • Kunst, J. R., & Hohle, S. M. (2016). Meat eaters by dissociation: How we present, prepare and talk about meat increases willingness to eat meat by reducing empathy and disgust. Appetite105, 758–774. Link
  • Rothgerber, H. (2020). Meat-related cognitive dissonance: A conceptual framework for understanding how meat eaters reduce negative arousal from eating animals. In Appetite, 146, 104511 Link

Schülervorstellungen über Nachhaltige Ernährung

Schüler*innen haben zu vielen biologischen Phänomenen vorunterrichtliche Vorstellungen, die mit der wissenschaftlichen Sichtweise nicht immer übereinstimmen. Ein Fokus meiner Forschung liegt hier vor allem auf Schülervorstellungen zu landwirtschaftlichen Betrieben und der Produktion tierischer Nahrungsmittel (z.B. Fleisch und Milch). 

  • Folsche, E., & Fiebelkorn, F. (2022). Students’ Conceptions of Keeping Fattening Pigs and Dairy Cows: An Exploratory Interview Study with Elementary School Students in North-West Germany. Journal of Biological Education. Link
  • Fiebelkorn, F., & Folsche, E. (2018). Schülervorstellungen zur Haltung von Mastschweinen in landwirtschaftlichen Betrieben – Erste Ergebnisse einer Interviewstudie mit Grundschülern. In B. Laux & S. Stomporowski (Eds.), Nachhaltigkeit in den Bereichen Tourismus, Hotelgewerbe und Ernährung (pp. 189–214). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. Link

 

Darüber hinaus engagiere ich mich für

Pig & Click - Build your own pig farm

Im Rahmen des Hochschultwettbewerbs im Wissenschaftsjahr 2020/21 Bioökonomie entwicklte ich gemeinsam mit der Agentur BOK + Gärtner das interaktive Scrollytelling Pig&Click, indem die Schüler:innen die Lage einer Schweinelandwirtin oder eines Schweinelandwirts versetzt werden. Dabei sind die Schüler:innen unterschiedlichen Nachhaltigkeitsdilemmata ausgesetzt und müssen selbst Entscheidungen zum Beispiel über die Stallgestaltung treffen. Diese Entscheidungssituationen wurden aus der konkreten Praxis der Landwirt:innen generieren und auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse aufbereiten. Am Ende erhalten die Lernenden ein Feedback in den Kategorien Gewinn, Tierwohl, Umwelt, Arbeitszeit und Verbraucherwünschen. Wir möchten, dass die Schüler:innen die Komplexität des Systems „Mastschweinehaltung“ erkennen und mehr Verständnis und eine höhere Wertschätzung für die Arbeit der Landwirt:innen entwickeln. Die interaktive Website wird um entsprechende Bildungsmaterialien für den Einsatz im Schulunterricht ergänzt werden. Die Konfrontation mit Nachhaltigkeitsdilemmata geht über die bisherige kontrastive Gegenüberstellung von ökologischer und konventioneller Nutztierhaltung hinaus und bietet einen geeigneten Beispielkontext, um die Bewertungskompetenz von Schüler:innen im Rahmen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zu fördern.

Betreute Abschlussarbeiten

Masterarbeiten

  • Pietsch, V. (2023). Fleischkonsum: Schweine im Fokus Nutzungskategorien, Empathie und Zuschreibung kognitiver Fähigkeiten bei Sus scrofa
  • Buntrock, M. (2022). Diskriminieren deutsche Biologieschulbücher zwischen Nutz- und Haustieren? Eine Dokumentenanalyse basierend auf tierethischen und ernährungspsychologischen Konstrukten.

Bachelorarbeiten

  • Flacke, S. (2022). "Pig & Click" - Nachhaltige Schweinezucht im Handlungsfeld BNE-Erarbeitung einer Unterrichtseinheit auf Basis empirischer Evidenzen.
  • Hilmer, I. (2021). Das will die Kuh und was willst du? Ein Stundenentwurf zum Thema Milchwirtschaft zur Förderung der Bewertungskompetenz in Klasse 7-8.
  • Shayesteh-Kohar, J. (2021). Schülervorstellungen zu Milchviehhaltung und Melkvorgängen. Eine qualitative Interviewstudie mit Grundschülern der dritten und vierten Klasse.

 

Weitere Informationen

Publikationen