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Felix Przesdzink, M.Sc.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Doktorand)

Kontakinformationen
Universität Osnabrück
Biologiedidaktik
Barbarastr. 11, Gebäude 35
Raum: 35/233
Telefon (mobil): +49 (0) 15202011879
Sprechzeiten: Nach Vereinbarung
Im Anschluss an mein Biologiestudium im 1-fach Bachelor und Master arbeite ich seit Februar 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Biologiedidaktik Osnabrück. Im Rahmen meiner Forschung interessiere ich mich für die Interaktionen zwischen Stakeholdern des regionalen Naturschutzes. Das heißt, ich untersuche Informationsaustausch, Kooperationen und Konflikte zwischen im Naturschutz aktiven WissenschaftlerInnen, Behörden und Vereinen, sowie land- und forstwirtschaftlichen Interessensgruppen, Jagd- und Fischereivereinen und weiteren Akteuren.
Mein Ziel ist, diese Interaktionen zu „optimieren“. Das heißt, Informationsaustausch und Kooperationen zu fördern, wo sie besonders sinnvoll sind und Konflikte nach Möglichkeit abzubauen. Dazu bediene ich mich soziologischer und psychologischer Methoden. Ich versuche, mithilfe einer Online Stakeholder-Datenbank, und einer Vernetzungsberatung das regionale Netzwerk und damit den regionalen Naturschutz effizienter zu gestalten.
Seit 2022 beschäftige ich mich weiterhin mit der Konzeption "virtueller Exkursionen" in Deutschland und Costa Rica. Einige davon können hier eingesehen werden
Meine Hauptforschungsgebiet ist:
Biodiversität
Optimierung regionaler Stakeholdernetzwerke im regionalen Naturschutz
Beteiligte Forscher: Felix Przesdzink, Florian Fiebelkorn
Viele Naturschutzprojekte scheitern nicht an fehlendem Wissen über die Bedrohung von Ökosystemen oder über tragfähige Schutzkonzepte, sondern am mangelnden Wissenstransfer in effektive Maßnahmen sowie an Landnutzungskonflikten, z.B. mit landwirtschaftlichen Akteuren (Guerrero et al., 2013; Knight et al., 2006). Daher kann eine Verstärkung von Informationsaustausch und Zusammenarbeit zwischen theorie- und praxisorientierten Naturschutzakteuren sowie zwischen Naturschutzakteuren, Landnutzergruppen und Behörden die Effektivität und Akzeptanz von Naturschutzvorhaben erhöhen. Nachhaltige und in der Breite tragbare Nutzungskonzepte für Umweltressourcen müssen von möglichst allen Stakeholdern gemeinsam erarbeitet werden.
In unserer Abteilung arbeiten wir mit sozialen Netzwerkanalysen und Stakeholderanalysen, um die Umweltakteure einer Region sowie ihre Interaktionen miteinander zu kartieren und charakterisieren. Die Stakeholderanalyse kann komplementäre Eigenschaften, beispielsweise Ressourcen(-bedarfe) oder Organisationskulturen, der einzelnen Stakeholder identifizierten und aufzeigen, zwischen welchen von ihnen Kooperationen am ehesten zu forcieren sind und am wahrscheinlichsten konfliktfrei ablaufen (Reed et al., 2009, Przesdzink et al., 2023). Mithilfe der Netzwerkanalysen kann dieser „Vernetzungsbedarf“ mit dem aktuellen Stand der Interaktionen zwischen den Stakeholdern abgeglichen und strukturelle Schwachstellen im Netzwerk können identifiziert werden (Mills et al., 2014; Vance-Borland & Holley, 2011). Auf dieser Grundlage kann eine „Optimierung“ regionaler Stakeholder Netzwerke angegangen werden (Przesdzink et al., 2022).
- Mills, M., Álvarez-Romero, J. G., Vance-Borland, K., Cohen, P., Pressey, R. L., Guerrero, A. M., & Ernstson, H. (2014). Linking regional planning and local action: Towards using social network analysis in systematic conservation planning. Biological conservation, 169, 6-13.
- Przesdzink, F., Herzog, L. M., & Fiebelkorn, F. (2022). Combining Stakeholder-and Social Network-Analysis to Improve Regional Nature Conservation: A Case Study from Osnabrück, Germany. Environmental Management, 69(2), 271-287.
- Reed, M. S., Graves, A., Dandy, N., Posthumus, H., Hubacek, K., Morris, J., ... & Stringer, L. C. (2009). Who's in and why? A typology of stakeholder analysis methods for natural resource management. Journal of environmental management, 90(5), 1933-1949.
- Vance‐Borland, K., & Holley, J. (2011). Conservation stakeholder network mapping, analysis, and weaving. Conservation Letters, 4(4), 278-288.
Darüber hinaus engagiere ich mich für:

"Netweave" - Aufbau einer regionalen Stakeholder-Datenbank zur effizienten Vernetzung im Umweltschutzsektor
Das Ziel von Netweave ist die Sammlung von Daten über Umweltakteure (Behörden, Naturschutz- und Landnutzungsverbände, Forschungsgruppen) in der Region Osnabrück, um eine Stakeholder-Datenbank zu erstellen. Diese dient als Grundlage für Netzwerkinterventionen und Vernetzungsempfehlungen zur Optimierung der Zusammenarbeit der Akteure (Przesdzink et al., 2022). Da die Akteure nur begrenzte zeitliche und personelle Möglichkeiten haben, sich selbst mit Vernetzung und Konfliktlösung zu beschäftigen (Bode et al., 2011; Luyet et al., 2012), fördert die Datenbank die projektbezogene Verknüpfung einer Vielzahl von Akteuren durch einen zentralen Vernetzungsakteur, nämlich Netweave. Netweave kartiert Ressourcen, Kompetenzen und entsprechende Bedarfe der regionalen Akteure und zielt darauf ab, diese Bedarfe durch individuelle Vernetzung von Stakeholdern mit einem Ressourcenbedarf mit Stakeholdern, die über die entsprechende Ressource / Kompetenz verfügen, zu decken. Auf diese Weise können sowohl die Akteure als auch die regionalen Verwaltungen Anfragen stellen, wenn sie eine Ressource benötigen oder Informationen darüber suchen, welche Akteure in ein Projekt eingebunden werden sollen. Netweave kann also potenzielle Kooperationspartner nach deren Stärken, Ressourcen und Eigenschaften im Sinne eines effektiven Ressourcenmanagement (Crona & Bodin, 2006) auswählen und ehemals isolierte Akteure strategisch verbinden. Es wirkt wie ein Netzwerkweber, der aktiv neuen Interaktionen schafft. Um die entstehenden Kooperationen bestmöglich hinsichtlich ihrer zu erwartenden Effektivität und möglichen Konfliktpotentialen einschätzen zu können, werden weiterhin Daten zu Organisationskulturen (OCAI - Cameron & Quinn, 2011) und Umweltanschauungen (NEP - Dunlap et al., 2000) der Stakeholder erhoben.
In dem Bestreben, den Nutzen des Forschungsprojektes über die Region Osnabrück hinaus zu erweitern, will Netweave einen allgemeingültigen methodischen Ansatz für den Aufbau und die Implementierung regionaler Stakeholder-Datenbanken entwickeln.
„Project Biosphere“ – Virtuelle Exkursionen in Deutschland und Costa Rica
In diesem Wissenschaftskommunikationsprojekt erstelle ich im Team mit unseren Studierenden Sebastian Holt und Vincent Fritzen „Virtuelle Exkursionen“ für die Öffentlichkeit. Mit zunehmender Urbanisierung und Digitalisierung kommen Jugendliche und junge Erwachsene immer weniger in Kontakt mit der Natur. Der Kontakt und die Begeisterung für die Natur sollte allerdings mit Bezug auf die UN-Nachhaltigkeitsziele gefördert werden, damit Jugendliche und junge Erwachsene verstehen, warum und wie die Natur geschützt werden muss. Wir wollen durch die Kombination von VR-Aufnahmen, Drohnenaufnahmen und konventioneller Kameratechnik ein Format schaffen, das die aktuellen Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt, um diesem Problem entgegenzutreten. “Virtuelle Exkursionen” in besonders beeindruckende Ökosysteme Deutschlands und der Tropen sollen mehr Immersion in der Natur versprechen als klassische Naturfilme. Im Rahmen des Projektes ist bereits ein virtuelles Mystery zu Gefährdung und Schutz von Hochmooren entstanden und in Kooperation apl. Prof. Klaus Mummenhoff aus der Abteilung Botanik wurde die während der Corona-Krise ausgefallene Costa Rica Exkursion des Fachbereiches Biologie digitalisiert. Aktuell arbeiten wir auf Basis des letzteren Projektes an einer virtuellen Costa Rica Exkursion für die Öffentlichkeit, welche die Ökosysteme und Lebensformen der Tropen auch für jüngere Zielgruppen leicht verständlich und interessant darstellen soll.
Laufende Projekte
Seit 2022 beschäftige ich mich mit der Konzeption "virtueller Exkursionen" in Deutschland und Costa Rica.
Digitale Costa Rica Exkursion „Lebensformen und Ökosysteme der Neotropis“
Ansprechpartner:innen: Felix Przesdzink, Sebastian Holt
Kommunikationsformat: YouTube-Playlist
Zielgruppe: Studierende, interessierte Öffentlichkeit
Kurzbeschreibung: 2022 drohte die bei Studierenden der Biologie sehr beliebte Costa Rica Exkursion das zweite Jahr aufgrund mit der Corona-Krise verbundener Reisebeschränkungen für Gruppen auszufallen. Unser Doktorand Felix Przesdzink und Studierender Sebastian Holt haben die Veranstaltung daher zusammen mit apl. Prof. Dr. Klaus Mummenhoff aus der Abteilung Botanik kurzerhand „digitalisiert“. Während eines zweiwöchigen Drehaufenthaltes in sechs tropischen Ökosystemen wurden Kletterpflanzen, Regen- und Trockenwälder, Ameisenakazien und viele weitere Besonderheiten für die Studierenden auf (360°-)Film gebannt. Um die Inhalte auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, werden sie aktuell in einer YouTube Playlist veröffentlicht, in der jeden Donnerstag ein neues Erklärvideo aus Costa Rica erscheint.
Betreute Abschlussarbeiten
Masterarbeiten
Deden, M. (2022). Optimierung der Kommunikation zwischen Umweltakteuren in der Region Osnabrück. Erhebung der Bedürfnisse von Naturschutzvereinen und Landnutzungsgruppen.
Nottmeier, M. (2022). Optimizing Regional Stakeholder Collaboration in Nature Conservation. A Methodological Approach Focused on Current Interactions, Complementary Resources and Psychological Aspects.
Sperling, N. (2022). Psychological Characterization of Conservation Stakeholders in the Region of Osnabrück, Germany.
Hesterberg, T. (2023). Ökosystem Wald in Virtual Reality - Konzeption einer immersiven Lernumgebung und Ausarbeitung der direkten Einflussnahme des Menschen
Bachelorarbeiten
Becker, J. (2023). Neophytenmanagement im nördlichen Landkreis Osnabrück - Analyse der Bedarfe und Vernetzungsmöglichkeiten zur Optimierung des Neophytenmanagements
Oswald, T. (2023). Zusammenhänge zwischen psychologischen Charakteristika von Umweltschutz-Stakeholdern und Interaktionen in ihrem sozialen Netzwerk.
Termühlen, K. (2023). Stakeholderanalyse von 15 Umweltschutzakteuren in der Region Osnabrück - Analyse des Vernetzungspotentials auf Basis der vorhandenen und benötigten Ressourcen
Graw, J. (2022). Optimierung der Kommunikation zwischen Umweltakteuren in der Region Osnabrück – Erhebung der Bedürfnisse der behördlichen und wissenschaftlichen Akteure.
Voßmann, M. (2022). Stakeholderanalyse von 15 Umweltakteuren der Region Osnabrück - Untersuchung des Vernetzungspotentials zwischen den Akteuren auf Basis ihrer verfügbaren und benötigten Ressourcen.
Busch, J. (2021). Die Bedeutung von Stakeholder:innen mit Umweltbezug für den Naturschutz in der Region Osnabrück.
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