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Germans' attitudes toward the microbial protein Solein® and willingness to consume it – The effect of information-based framing

04.04.2024 | Mikrobielles Protein stellt eine potenziell nachhaltigere, alternative Proteinquelle zu konventionellem Fleisch dar. Diesbezüglich haben Lena Szczepanski, Sharon Sass, Christina Olding, Jacqueline Dupont und Florian Fiebelkorn die Einstellungen und Konsumbereitschaft der deutschen Bevölkerung (= 642) gegenüber dem mikrobiellen Protein Solein® untersucht. Weiterhin wurde in dieser Studie untersucht, ob Informationen über die gesundheitlichen Vorteile, ökologischen Vorteile, oder technische Aspekte der Solein®-Produktion, einen Einfluss auf die Einstellungen der deutschen Bevölkerung gegenüber Solein® und ihrer Konsumbereitschaft haben.

Die Ergebnisse zeigen, dass die deutsche Bevölkerung neutral gegenüber Solein® eingestellt ist. Sie empfanden Solein® als modern, nachhaltig und umweltfreundlich, aber auch als künstlich, exotisch sowie teuer. Die Konsumbereitschaft der deutschen Bevölkerung von Solein® war ebenfalls neutral. Weiterhin konnte nachgewiesen werden, dass die drei verschiedenen Informationen weder die Einstellungen gegenüber Solein® noch die Konsumbereitschaft beeinflussten. Allerdings hatten die Proband:innen mit den gesundheitlichen und ökologischen Informationen positivere Einstellungen gegenüber Solein® als die Kontrollgruppe und waren auch eher bereit, Solein® zu konsumieren als die Kontrollgruppe. Alle weiteren Ergebnisse der Studie können Sie hier einsehen. 

Free word association analysis of German laypeople’s perception of biodiversity and its loss

28.06.2023 | Angesichts der dramatischen Krise der biologischen Vielfalt ist es von entscheidender Bedeutung, zu verstehen, wie die Menschen die biologische Vielfalt wahrnehmen. Das Wissen darüber, wie die Gedanken rund um dieses Konzept organisiert sind, kann Aufschluss darüber geben, welche Ideen sich am besten für Informationskampagnen zum Erhalt der biologischen Vielfalt eignen. Die Studie untersuchte mit Hilfe eines freien Wortassoziationstests die sozialen Repräsentationen der deutschen Öffentlichkeit in Bezug auf das Konzept der biologischen Vielfalt und deren Verlust. Darüber hinaus wurden Assoziationsnetzwerke analysiert. Die drei am häufigsten genannten Assoziationen für die biologische Vielfalt waren "Tier", "Pflanze", "Natur". Für den Verlust der biologischen Vielfalt waren die drei am häufigsten genannten Assoziationen "Artensterben", "Klimawandel", "Pflanze". Weder "Landnutzungsänderung" noch "invasive Arten" als Hauptfaktoren für den Verlust der biologischen Vielfalt waren in den sozialen Repräsentationen der deutschen Öffentlichkeit präsent. Aus der Netzwerkanalyse geht hervor, dass die am häufigsten genannten Wortpaare "Pflanze — Tier" und "Artenverlust — Klimawandel" waren. Unsere Ergebnisse tragen dazu bei, das Verständnis für soziale Repräsentationen und Wahrnehmungen von Biodiversität und deren Verlust zu verbessern. Alle weiteren Ergebnisse der Studie können Sie hier einsehen. An der Studie haben Annike EyleringKerstin Neufeld, Felix Kottmann, Sebastian Holt und Dr. Florian Fiebelkorn mitgewirkt.

Effectiveness of a teaching unit on the willingness to consume insect-based food – An intervention study with adolescents from Germany

05.10.2022 |Lena SzczepanskiJacqueline Dupont, Fenja Schade, Henrike Hellberg, Milan Büscher und Florian Fiebelkorn haben die Wirkung einer vierstündigen Unterrichtseinheit zum Thema "Entomophagie und Nachhaltigkeit" auf die Konsumbereitschaft insektenbasierter Nahrungsmittel von Jugendlichen (N = 114; MAge = 15.77) in Deutschland untersucht. Die Datenerhebung erfolgte über Paper-Pencil-Fragebögen unmittelbar vor (pre-Test), unmittelbar nach (post-Test) und ca. 6 Wochen nach (follow-up Test) der Unterrichtseinheit. Obwohl signifikante Veränderungen bei dem Ekel vor Lebensmitteln, der Angst vor neuartigen Lebensmitteln, der Angst vor neuartigen Lebensmitteltechnologien, den Einstellungen und dem Wissen nach der Unterrichtseinheit festgestellt wurden, konnte die Konsumbereitschaft der Jugendlichen gegenüber insektenbasierten Nahrungsmitteln nicht signifikant gesteigert werden. Die Einstellungen wurden als der stärkste Prädiktor für die Konsumbereitschaft gegenüber insektenbasierten Nahrungsmitteln identifiziert, während das Wissen über Insekten als Nahrungsmittel keinen signifikanten Einfluss hatte. 

Weitere Ergebnisse zur Wirkung der Unterrichtseinheit sowie den Einflussfaktoren auf die Konsumbereitschaft gegenüber insektenbasierten Nahrungsmitteln können Sie hier einsehen. 

Students’ conceptions of keeping fattening pigs and dairy cows

07.09.2022 | Die Produktion tierischer Nahrungsmittel entzieht sich weitestgehend der persönlichen Erfahrungswelt eines Großteils der Bevölkerung. Insbesondere Kinder und Jugendliche sammeln immer weniger Erfahrungen mit landwirtschaftlichen Betrieben und Nutztieren. Schulen kommt in diesem Zusammenhang ein wichtiger Bildungsauftrag zu. Zur Gestaltung effektiver Bildungsimplikationen ist es unabdingbar, zunächst die Vorstellungen der Schüler:innen zu diesem Themenkomplex zu erheben. Dazu haben Elena Folsche und Florian Fiebelkorn Grundschulkinder (n = 6; MAge = 8,8 Jahre; 83% weiblich) befragt und in einem semistrukturierten Interview Zeichnungen von landwirtschaftlichen Betrieben anfertigen lassen. Drei Proband:innen sind auf einem konventionellem Schweinemastbetrieb in Nord-West Deutschland aufgewachsen. Die Ergebnisse zeigen eine große Bandbreite in den Vorstellungen, von naiven romantisierten Vorstellungen bis hin zu elaborierten Vorstellungen moderner Nutztierhaltung. Den Artikel können sie hier einsehen.

Fleisch(r)evolution – Produktion, Nachhaltigkeit und Akzeptanz von kultiviertem Fleisch

22.08.2022 | Die derzeitige Produktion und der hohe Konsum von Fleisch in Industriestaaten tragen stark zum Klimawandel und Biodiversitätsverlust bei. Ein Ansatz, die negativen Auswirkungen zu überwinden, ist kultiviertes Fleisch. Viele Wissenschaftler/-innen, Lebensmittelproduzent/-innen und Start-ups sehen darin eine nachhaltige und tierethisch vertretbare Alternative zur konventionellen Produktionsweise. Doch warum ist das mithilfe von Zell- und Gewebekulturtechniken produzierte Fleisch, dessen Herstellung (fast) ganz ohne die Tötung von Tieren auskommt, dann noch nicht auf dem deutschen Markt verfügbar? Dr. Florian FiebelkornJacqueline Dupont und Lena Szczepanski haben gemeinsam mit Nadine Filko in einem Artikel in der August-Ausgabe von „Biologie in unserer Zeit“ publiziert, welcher dieser Frage nachgeht. Neben den Herausforderungen bei der Produktion und Vermarktung von kultiviertem Fleisch gibt der Artikel einen Überblick über die Produktion, die Nachhaltigkeit, die rechtliche Situation und die Akzeptanz von kultiviertem Fleisch.

 

Den Artikel können Sie hier einsehen.

Free word association analysis of Germans‘ attitudes toward insects

17.08.2021 | Trotz ihrer geringen Größe sind Insekten von entscheidender Bedeutung für die Umwelt, da sie eine Vielzahl von Ökosystemleistungen erbringen. Leider ist die Zahl der Insekten in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, wobei anthropogene Faktoren die Hauptursache sind. Die Ergebnisse von zwei freien Wortassoziationstests wurden analysiert, um einen Einblick in die Einstellung der deutschen Bevölkerung zu Insekten zu erhalten. Dabei wurde ein neuartiger Ansatz in Form eines Assoziationsnetzwerks mit Hilfe der Software "Gephi" verwendet, die ursprünglich für die Analyse sozialer Netzwerke entwickelt wurde. Untersucht wurde auch der Einfluss der Einstellung auf die Spendenbereitschaft (WTD) und die tatsächliche Spende für ein Insektenschutzprojekt. Die Datenerhebung erfolgte mittels eines Online-Fragebogens (n = 515; Mage = 49,36; weiblich = 50,1 %). Im Test sollten die Teilnehmer drei Assoziationen zur Aufforderung "Insekt" nennen. Die Assoziationen wurden den drei Komponenten der Einstellung zugeordnet: affektiv, kognitiv und behavioral. "Biene" war die häufigste genannte Assoziation, gefolgt von "nützlich", "Natur", "Bestäubung" und "lästig". "Lästig" wurde am häufigsten zusammen mit "nützlich" genannt, was darauf hindeutet, dass das Wissen um die Nützlichkeit von Insekten nicht ausreicht, um negative Assoziationen zu verdrängen. Alle weiteren Ergebnisse der Studie können sie hier einsehen. An der Studie haben Jasmin Vlasák-Drücker, Annike EyleringJasmin Drews, Gesa Hillmer, Vera Carvalho-Hilje und Dr. Florian Fiebelkorn mitgewirkt.

Willingness of the German population to donate toward bird conservation: An application of the protection motivation theory

21.06.2022 | Die Vielfalt der Vogelarten ist gefährdet und sinkt zusehends. Deutschlandweit gibt es 305 Brutvogelarten von denen aktuell 75 der in Deutschland vorkommenden Arten als gefährdet gelten oder vom Aussterben bedroht sind (Bild: Braunkehlchen (Saxicola rubetra) – gilt als stark gefährdet). Im Rahmen einer Bevölkerungsstudie haben Annike Eylering, Milan Büscher, Malin Funk, Jonas Boldt und Dr. Florian Fiebelkorn erstmalig die Schutzmotivation (protection motivation theory), Wissen über Vögel und Einstellungen gegenüber Vögeln sowie die Spendenbereitschaft und tatsächliche Spende der deutschen Bevölkerung für den Vogelschutz in Deutschland untersucht. 

Ergebnisse zeigten, dass die Spendenbereitschaft für den Vogelschutz der Probanden*innen sich als  positiv bewerten lässt. Was die tatsächliche Spende betrifft, wurden insgesamt 319,49 € von möglichen 1.158 € gespendet. Insgesamt 101 Teilnehmer*innen gaben an, dass sie bereit waren zu spenden, spendeten aber 0 % ihrer Aufwandsentschädigung. Auch wenn die Ergebnisse grundsätzlich auf eine relativ hohe Bereitschaft der Bevölkerung zum Spenden für den Vogelschutz hindeuten, konnte eine deutliche Diskrepanz zwischen der Ausprägung einer Spendenbereitschaft und der tatsächlichen Spende nachgewiesen werden. Nebstdem wies die protection motivation theory eine gute Eignung zur Erklärung der Spendenbereitschaft und Spende für den Vogelschutz auf. Die Einstellungen gegenüber Vögeln wurden als stärkster Einflussfaktor auf die Spendenbereitschaft für den heimischen Vogelschutz identifiziert. In Folgestudien könnten weitere Einflussfaktoren untersucht werden, die eine weitere Aufklärung und Steigerung der Spendenbereitschaft und Spenden für den Vogelschutz in Deutschland ermöglichen.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

Abschlussarbeit als Buch im Springer-Verlag veröffentlicht

21.06.2022 | Unter der Betreuung von Herrn Dr. Florian Fiebelkorn konnte im Rahmen der BestMasters Series von Springer die Masterarbeit von Frau Maresa Temmen unter dem Titel "Akzeptanz von In-vitro-Fleisch und pflanzenbasierten Fleischersatzprodukten in Deutschland. Eine Anwendung der Theorie der kognitiven Hierarchie" veröffentlicht werden. Link

Über das Buch: Frau Temmen untersucht die soziodemografischen, ernährungs- und umweltpsychologischen Faktoren, die ausschlaggebend für die Akzeptanz deutscher Konsument:innen von In-vitro-Fleisch und pflanzenbasierten Fleischersatzprodukten im Sinne einer nachhaltigen Alternative zu konventionellem Fleisch sind. Die Studie von Frau Temmen leistet einen Beitrag, die Transformation zu einem Ernährungssystem ohne Tierleid zu beschleunigen und trägt zur „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) bei, welche alle Menschen zu verantwortungsvollem, zukunftsfähigem und nachhaltigkeitsbewusstem Denken und Handeln befähigen soll.

Wie hoch ist die Akzeptanz gegenüber In-vitro-Fleisch in der deutschen Gesellschaft und welche Faktoren sind dafür verantwortlich, dass man In-vitro-Fleisch konsumieren würde?

04.05.2022 | Diese Fragen haben Jacqueline DupontDr. Florian Fiebelkorn zusammen mit der ehemaligen Abschlusskandidatin Tess Harms unter anderem in dem Artikel “Acceptance of Cultured Meat in Germany—Application of an Extended Theory of Planned Behaviour” untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass etwa 58.4% der etwa 500 Befragten bereit seien, einen In-vitro-Fleisch Burger zu konsumieren. Außerdem untersuchten die Autor*innen, welche ernährungspsychologischen Faktoren einen Einfluss auf die Akzeptanz eines In-vitro-Fleisch-Burgers haben. Unter anderem wiesen Probanden mit einer positiven Einstellung eine höhere Konsumbereitschaft auf. Dagegen war die Angst vor neuartigen Herstellungsverfahren von Lebensmitteln sowohl für die Konsumbereitschaft als auch für die Einstellungen die stärkste Barriere.

 Weitere Informationen sowie die vollständige Publikation finden Sie hier.

 

 

Acceptance of Insect-Based Food Products in Western Societies: A Systematic Review

03.05.2022 | In dem Artikel “Acceptance of Insect-Based Food Products in Western Societies: A Systematic Review” haben Tieneke Kröger, Jacqueline Dupont, Lucy Büsing und Dr. Florian Fiebelkorn die Ergebnisse aller quantitativer Studien mit Probanden aus westlichen Ländern systematisch zusammengefasst, die bis Dezember 2020 veröffentlicht wurden.Nach der Literatursuche und -auswahl konnten die Autor*innen 119 Studien in ihrem Artikel einbinden. 

Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten der Studien (64.4%) in 2019 oder später veröffentlich wurden. Außerdem konnten die Autor*innen eine extreme Überrepräsentation quantitativer Studien nachweisen: Es konnten nur 18 qualitative und 11 mixed method Studien zum Thema essbare Insekten identifiziert werden. Darüber hinaus konnten durch die Analyse der 119 Studien insgesamt 115 untersuchte Einflussfaktoren herausgearbeitet werden. So waren zum Beispiel das Alter, das Geschlecht und der Bildungsstand innerhalb der sozidemographischen Faktoren die meistuntersuchten Faktoren. Die detaillierten Ergebnisse zu den einzelnen Studien und Einflussfaktoren wurden von den Autor*innen tabellarisch festgehalten. Die Ergebnisstabelle kann hier als Zusatzmaterial heruntergeladen werden.

 Weitere Informationen sowie die vollständige Publikation finden Sie hier.

SWOT Analyse kooperationsrelevanter Aspekte von 34 Naturschutz-Stakeholdern in der Region Osnabrück

30.11.2021 | Effektiver Natur- und Umweltschutz scheitert auf regionaler Ebene oft an mangelnder Kooperation der relevanten Stakeholder - Naturschutzakteuren, Landnutzergruppen und Behörden. Die Soziale Netzwerkanalyse (SNA) betrachtet die Interaktionen solcher Stakeholder und kann helfen, strukturelle Optimierungspotenziale in ihren Netzwerken zu identifizieren. In der Studie von Felix Przesdzink, Dr. Laura Herzog und Dr. Florian Fiebelkorn wurde eine SWOT Analyse kooperationsrelevanter Aspekte von 34 Naturschutz-Stakeholdern in der Region Osnabrück, mit einer SNA ihrer Interaktionen kombiniert. Auf dieser Basis konnten Vorschläge für die Kosten/Nutzen-Optimierung der Interaktionen dieser Stakeholder gemacht werden. Die Ergebnisse wurden in Environmental Management veröffentlicht.

Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier.

“Vegan Teachers Make Students Feel Really Bad”: Is Teaching Sustainable Nutrition Indoctrinating?

30.04.2022 | Im Rahmen einer Interviewstudie mit Biologielehrkräften haben Alina Weber, Laura Linkemeyer, Lena Szczepanski und Dr. Florian Fiebelkorn erstmalig das Unterrichten des Themas „Nachhaltige Ernährung“ im Biologieunterricht vor dem Hintergrund eines möglichen Indoktrinationsrisikos beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Biologielehrkräfte ein hohes Indoktrinationsrisiko beim Unterrichten des Themas wahrnehmen, vor allem aufgrund der Handlungen der Lehrkräfte im Unterricht, wie zum Beispiel, ob sie ihre eigene Ernährungsweise gegenüber ihren SchülerInnen offenlegen. Zudem bewegten sich die Denkweisen der ProbandInnen zwischen der Auffassung, dass Lehrkräfte beim Unterrichten des Themas „Nachhaltige Ernährung“ sehr zurückhaltend und vorsichtig sein müssen, um eine Indoktrination zu vermeiden und jener, dass sie ihren eigenen Ernährungsstil zugunsten der SchülerInnen im Unterricht ohne jeglichem Risiko der Indoktrination offenlegen sollten. Die durchgeführte Studie liefert wertvolle Erkenntnisse für die weitere Forschung sowie für die Gestaltung von Seminaren und Vorlesungen in der Biologielehramtsausbildung. 

 Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

Teach what you eat: Student biology teachers’ intention to teach sustainable nutrition

14.10.2021 | Im Rahmen einer deutschlandweiten Fragebogenstudie mit angehenden Biologielehrkräften haben Alina Weber, Sina Hahn und Dr. Florian Fiebelkorn erstmals nachgewiesen, dass die Absicht zu nachhaltigem Ernährungsverhalten Einfluss darauf nehmen kann, wie bereit angehende Biologielehrkräfte sind, das Thema „Nachhaltige Ernährung“ zukünftig zu unterrichten. Weitere Ergebnisse zeigen zudem, dass je wichtiger angehenden Biologielehrkräfte das Unterrichten von „Nachhaltiger Ernährung“ ist, desto mehr beabsichtigen sie, es in der schulischen Praxis umzusetzen. Hieran sollte bereits in der Biologielehramtsausbildung angeknüpft werden. Speziell können Seminare zum Thema verdeutlichen, dass das eigene fachspezifische Engagement, sowie die eigene Einstellung für die Umsetzung von Nachhaltiger Ernährung in Schulen förderlich sein können. 

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

 

Naturverbundenheit als potentieller Faktor zur Förderung körperlicher Aktivität von Kindern in Ecuador

21.05.2021 | Zusammen mit Kolleg*innen aus Ecuador und Belgien konnte Dr. Florian Fiebelkorn eine Studie zur Naturverbundenheit und der körperlichen Aktivität von Kindern in Ecuador in PLoS One publizieren. In einer groß angelegten Studie mit mehr als 1.000 ecuadorianischen Kindern im Alter von 9-12 Jahren konnte nachgewiesen werden, dass eine hohe Naturverbundenheit mit einer hohen körperlichen Aktivität und einer geringen Nutzung von elektronischen Bildschirmen, beispielsweise zum Filme schauen, einhergeht.

Die Autor*innen ziehen daher den Schluss, dass die Förderung von Naturverbundenheit von Kindern das Potenzial hat, deren Gesundheit zu verbessern.

Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier.

Insekten als nachhaltiger Fleischersatz – Wie steht es um deren Akzeptanz in Deutschland?

01.11.2020 | Diese und viele weitere Fragen werden in dem Übersichtsartikel mit dem Titel "Insekten als nachhaltiger Fleischersatz – Wie steht es um die Akzeptanz der deutschen Bevölkerung? (Link) im LeLa magazin von Florian Fiebelkorn und Jacqueline Dupont diskutiert. Außerdem wird der aktuelle Forschungsstand zur Akzeptanz gegenüber Nahrungsmitteln aus Insekten beschrieben. Es wird unter anderem beleuchtet, wie viel Prozent der deutschen Bevölkerung generell dazu bereit wären, Insekten zu essen. Zusätzlich wird ein Überblick gegeben, welche soziodemographischen und ernährungspsychologischen Faktoren in bisherigen Studien einen Einfluss auf die Konsumbereitschaft gezeigt haben. 

Nachhaltige Ernährung im Alltag – Ein Selbstversuch und Erfahrungsbericht Osnabrücker Schüler*innen

01.11.2020 | Im Rahmen des Projekts Nachhaltige Ernährung in und um Osnabrück – Novel Food versus Old Food haben Schüler*innen des Gymnasiums "In der Wüste" und des Ratsgymnasiums Osnabrück einen Selbstversuch gestartet, sich für vier Wochen nachhaltig zu ernähren. Mit Unterstützung des Lernlabors Explain-OS der Universität Osnabrück haben die Schüler*innen unterschiedliche Handlungsempfehlungen einer Nachhaltigen Ernährung, wie z.B. eine regionale, vegetarische oder plastikfreie Ernährung getestet. Ihr Ernährungsverhalten haben sie in einem Audiotagebuch dokumentiert. 

Die Ergebnisse des Selbstversuchs haben die Schüler*innen mit der Unterstützung von Frau Dr. Lückmann-FragnerHerrn Söhlke und Frau Folsche in einem Artikel zusammengefasst, der nun in der Novemberausgabe des LeLa-Magazins des Bundesverbandes deutscher Schülerlabore erschienen ist.

Zusammenhänge zwischen Emotionaler Intelligenz, Naturempathie und Umweltbetroffenheit – Eine explorative Studie mit Studierenden der Universität Osnabrück

Bislang ist wenig darüber bekannt, inwiefern Zusammenhänge zwischen der Umwelteinstellung und der Emotionalen Intelligenz bestehen, obwohl Studien diese vermuten lassen. Unter der Emotionalen Intelligenz wird die Fähigkeit verstanden, Emotionen zu erkennen und auszudrücken, zu regulieren und sie im Denken und Handeln zu nutzen. Bei der Untersuchung von Umwelteinstellungen wurde auf die Umweltbetroffenheit und die Naturempathie fokussiert. Dabei beschreibt die Umweltbetroffenheit die emotionale Anteilnahme von Personen an Umweltproblemen. Mit dem Konstrukt der Naturempathie wird das Verstehen und Teilen der emotionalen Erfahrung der natürlichen Welt beschrieben.

Die 191 befragten Studierenden der Universität Osnabrück wiesen eine hohe Emotionale Intelligenz, Umweltbetroffenheit und Naturempathie auf. Es wurde gezeigt, dass Studierende mit einer geringeren Emotionalen Intelligenz auch eine geringere Umweltbetroffenheit und eine geringere Naturempathie besaßen. Es scheint naheliegend, dass emotional intelligentere Menschen auch emotionaler auf ihre Umwelt reagieren und besorgter um die Auswirkungen von Umweltproblemen sind. Zudem lassen die Ergebnisse vermuten, dass emotional intelligentere Menschen sich besser in die Lage von Tieren und Pflanzen hineinversetzen können und entsprechend mit diesen mitfühlen.

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Zusammenhänge zwischen der Empathie gegenüber Nutztieren, Umweltbetroffenheit und dem Konsum von Fleisch – Eine explorative Studie mit deutschen Konsument*innen

In Anbetracht der steigenden Weltbevölkerung und vor dem Hintergrund der negativen Umweltauswirkungen der industriellen Landwirtschaft, gilt es nachhaltige Ernährungsgewohnheiten flächendeckend zu etablieren. Die Fleischproduktion beinhaltet den Ausstoß von Treibhausemissionen, einen hohen Wasser- und Flächenverbrauch, sowie gesundheitliche Risiken. Eine Reduktion des Fleischkonsums ist daher aus ökologischer, sozialer, gesundheitlicher und tierethnischer Perspektive global anzustreben. In diesem Sinne bildet die Identifikation von umwelt- und ernährungspsychologischen Einflussfaktoren auf den Fleischkonsum eine Grundlage für nachfolgende Intervenierungsmaßnahmen.

Nach aktuellem Erkenntnisstand geht die emotionale Verbundenheit zu einem Objekt mit erhöhten Schutzmaßnahmen gegenüber diesem einher. Die Verbundenheit mit der Natur, Tieren, anderen Menschen oder der eigenen Gesundheit könnten demnach zu erhöhten Schutzmaßnahmen gegenüber diesen führen. Eine mögliche Ausprägung wäre ein reduzierter Fleischkonsum.

Eine Studie mit 259 deutschen Proband*innen zeigte, dass Personen, die sich stärker um Umweltprobleme sorgen, eine höhere Empathie gegenüber Nutztieren aufweisen. Weiterhin zeigen diese Personen einen signifikant geringeren Fleischkonsum auf, als jene die sich weniger stark um Umweltprobleme sorgen. Außerdem zeigen Personen, die eine hohe Empathie gegenüber Nutztieren aufweisen einen geringeren Fleischkonsum.

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Do student biology teachers intend to eat sustainably? Extending the theory of planned behavior with nature relatedness and environmental concern

Sind angehende Biologielehrkräfte bereit, sich nachhaltig zu ernähren? Und wodurch wird die Bereitschaft beeinflusst? Diesen Fragen sind Alina Weber, Dr. Alexander Büssing, Raphael Jarzyna und Dr. Florian Fiebelkorn im Rahmen einer Fragebogenstudie mit 270 Biologielehramtsstudierenden nachgegangen. 

Die Studie basiert auf einem erweiterten Modell der Theorie des geplanten Verhaltens. Der Fokus lag hierbei auf der Erweiterung um Naturverbundenheit und Umweltbetroffenheit, um deren potentiellen Einfluss auf die Bereitschaft, sich nachhaltig zu ernähren, zu untersuchen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Befragte mit einer ausgeprägten Naturverbundenheit und einer altruistisch-motivierten Umweltbetroffenheit, eine positivere Einstellung gegenüber nachhaltiger Ernährung haben und auch eher bereit sind, sich nachhaltig zu ernähren.

Die Studie legt den Grundstein für weitere Forschung über die Bedeutung des persönlichen Ernährungsverhaltens von (angehenden) Biologielehrkräften für die Bereitschaft, das Thema „Nachhaltige Ernährung“ zukünftig in der Schule zu unterrichten.

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Students' Conceptions of Sustainable Nutrition

Welche Vorstellungen haben Schüler*innen über eine nachhaltige Ernährung? Welche Rolle spielen gesundheitliche, ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte? Wie können Lehrkräfte das Thema erfolgreich auf Basis der Vorstellungen ihrer Schüler*innen unterrichten?

Fragen, denen Maximilian Dornhoff, Annelie Hörnschemeyer und Dr. Florian Fiebelkorn im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie mit 46 Zehntklässler*innen verschiedener Schulformen nachgingen.

Die Ergebnisse zeigen, dass besonders Schüler*innen, die nur wenige Aspekte von Ernährung berücksichtigten, ihren Fokus auf Gesundheit legten. Schüler*innen mit elaborierteren Vorstellungen zu nachhaltiger Ernährung bezogen neben gesundheitlichen besonders ökologische Aspekte mit in ihre Vorstellungen ein. Insgesamt dominierten die gesundheitlichen und ökologischen Aspekte die Vorstellungen der Schüler*innen, während soziale und ökonomische Aspekte weniger präsent waren.
Die Studie identifizierte zudem eine Reihe an Vorstellungen, welche nicht mit wissenschaftlichen Konzepten einer nachhaltigen Ernährung übereinstimmten. Aufbauend auf diesen alternativen Vorstellungen sprechen die Autor*innen Empfehlungen für eine lernförderliche Unterrichtsgestaltung aus.

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Attitudes and acceptance of young people toward the consumption of insects and cultured meat in Germany

Sind Kinder und Jugendliche in Deutschland bereit, Insekten und In-vitro-Fleisch zu konsumieren? Welche Einstellungen haben sie gegenüber Nahrungsmitteln aus Insekten und In-vitro-Fleisch im Allgemeinen und gegenüber einem Insekten- bzw. einem In-vitro-Fleisch-Burger? Und welche enrährungspsychologischen Faktoren beeinflussen die Konusmbereitschaft? Diesen Fragen sind Jacqueline Dupont und Dr. Florian Fiebelkorn im Rahmen ihrer Studie nachgegangen.

Neben den sozidemografischen Daten Alter, Geschlecht und Fleischkonsum wurden die Vertrautheit, die Einstellung, Food Neophobia – die Angst vor neuartigen Lebensmitteln – und Food Disgust – der allgemeine Ekel vor Nahrungsmitteln – untersucht.

Die Studie zeigt, dass Kinder und Jugendlichen eine höhere Bereitschaft zeigten, den In-vitro-Fleisch-Burger zu konsumieren. Die Einstellung gegenüber den Alternativen als Nahrungsmittel hat sich dabei nicht unterschieden. Die Einstellung gegenüber dem Burger hatte den stärksten positiven Einfluss und Food Neophobia zeigte – wie in vorherigen Studien – einen negativen Einfluss auf die Konsumbereitschaft der beiden Alternativen.

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Präsenz in 360° Videos auf der Videoplattform YouTube

Welche Unterschiede ergeben sich, wenn Menschen 360° Videos von der Videoplattform YouTube mit einer VR-Brille (engl. "head-mounted display") oder an einem Computerbildschirm schauen? Dieser Frage sind Elin Filter, Dr. Alexander Eckes, Dr. Alexander Büssing und Dr. Florian Fiebelkorn im Kontext der Rückkehr des Wolfes nachgegangen und in der Open-Access Zeitschrift Sustainability veröffentlicht.

In der experimentellen Studie sahen 50 Studierende insgesamt zwei kurze 360°-Videos von Wölfen in ihrem Habitat und wurden anschließend nach ihrer empfundenen Präsenz, also dem Gefühl, sich wirklich in der Situation befunden zu haben, befragt. Dabei berichteten Personen mit VR-Brille eine sehr viel stärkere Präsenz als Personen, die die 360°-Videos an einem Computerbildschirm sahen. Darüber hinaus berichtete die Gruppe mit der VR-Brille ebenfalls ein größeres Interesse, während sich für die anderen lernbezogenen Emotionen der Freude und Angst keine Unterschiede ergaben.

Die Ergebnisse zeigen auf, wie immersive Geräte wie VR-Brillen zu einer höheren Präsenz führen können, was zentral für die Gestaltung innovativer Lernumgebungen unter Verwendung von 360°-Videos sein kann. Weitere Studien sind jedoch nötig, wann und wie die durch die Geräte gesteigerte Präsenz bestmöglich biologisches Lernen unterstützen kann. Die Studie ist dennoch ein wichtiger Ausgangspunkt um 360°-Videos als innovatives Lernmaterial einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu erproben.

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Feedback als Unterstützung beim Experimentieren

Im Artikel Structuring experiments in biology lessons through teacher feedback im International Journal of Science Education beleuchten Dr. Alexander Eckes und Prof. Matthias Wilde, wie sich Lehrerfeedback auf die wahrgenommene Kompetenz, Motivation und Flow beim Experimentieren zum Thema Vogelflug auswirkt. In den untersuchten 6. und 7. Klassen kamen zwei Formen von Feedback zum Einsatz: (1) Basisfeedback und (2) Informatives tutorielles Feedback.

Beim (1) Basisfeedback handelt es sich um zeitversetztes Feedback zur Korrektheit der Ergebnisse, (2) informatives tutorielles Feedback griff den aktuellen Schritt im hypotetisch-deduktiven Erkenntnisgewinn (Arbeitsblatt) der SchülerInnen zum Fragezeitpunkt und versuchsspezifische Schwierigkeiten auf.

Wir konnten herausfinden, dass informatives tutorielles Feedback die Motivation und den Flow der Schüler*innen während des Experimentierens im Vergleich zum Basisfeedback stärker förderte. Den stärksten Effekt zeigt das informative tutorielle Feedback auf die wahrgenommene Kompetenz der SchülerInnen. Darüber hinaus zeigten SchülerInnen auch einen höheren Wissenserwerb, wenn sie durch informatives tutorielles Feedback unterstützt wurden.

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Sind angehende Biologielehrkräfte bereit, sich nachhaltig zu ernähren?

Im Rahmen des Dissertationsprojektes von Alina Weber ist ein wissenschaftlicher Artikel zur Bereitschaft von angehenden Biologielehrkräften, sich nachhaltig zu ernähren, erschienen.

Die Befragten wiesen eine relativ hohe Bereitschaft, sich nachhaltig zu ernähren, auf. Zudem konnte gezeigt werden, dass diese Bereitschaft unter anderem durch eine Stärkung der Naturverbundenheit und eine positive Einstellung gegenüber nachhaltiger Ernährung erhöht werden kann.

Die Ergebnisse dienen als Basis für weitere Studien, in denen aktuell untersucht wird, ob die persönliche Bereitschaft, sich nachhaltig zu ernähren, in einer höheren Motivation, das Thema „Nachhaltige Ernährung“ zu unterrichten, resultiert. Der Artikel ist in der Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften (ZfDN) erschienen. Weitere Informationen sind in den Forschungsbereichen LehrerInnenbildung und Nachhaltige Ernährung zu finden.

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Naturverbundenheit und Umweltbesorgnis

Im Rahmen des Dissertationsprojektes von Maximilian Dornhoff ist ein wissenschaftlicher Artikel zur Naturverbundenheit von ecuadorianischen und deutschen Schülerinnen und Schülern erschienen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Biodiversitätshotspot Ecuador wiesen eine ausgeprägtere Naturverbundenheit auf als die deutschen Schülerinnen und Schüler. Während die Sorge der Ecuadorianerinnen und Ecuadorianer angesichts von Umweltproblemen vor allem Tieren und Pflanzen galt, waren die deutschen Schülerinnen und Schüler, besonders wegen anderer Menschen und zukünftiger Generationen besorgt. Prosoziale und ökologische Werteorientierungen waren in beiden Ländern Grundlage für die Sorge um die Umwelt sowie die Ausprägung von Naturverbundenheit, die ebenfalls mit der verbrachten Zeit in der Natur in einem positiven Zusammenhang stand.

Die Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, in und von der Natur zu lernen. Das Paper ist als Apen Access Artikel im Journal Frontiers in Psychology erschienen. Weitere Informationen sind ebenfalls im Forschungsbereich Biodiversität zu finden.